Es gibt wahrscheinlich wenige Kleidungsstücke, die so universal zu kombinieren sind wie die Jeansjacke. Nicht nur passt der Evergreen zu fast allem, die Jacke schafft es auch noch, dem Outfit eine ganz neue Stilrichtung zu geben. Woher kommt dieser kleine Alleskönner und wieso kann weder Frau noch Mann darauf verzichten? Warum steht die Jacke Jung und Alt und wieso sehen wir sie sowohl an Studenten wie an Hollywood Stars? Fragen über Fragen umgeben dieses Kleidungsstück, wir haben uns auf die Suche nach Antworten begeben und sie auch gefunden.
Jeansjacke kombinieren: Geschichtliche Hintergründe
Der Vater des Denims, Levi Strauss, erfand rund zehn Jahre nach der Jeanshose dann auch die Jeansjacke. Das erste Modell wurde einfach “Typ 3 Jacke” genannt, recht unsexy, wenn man überlegt, dass diese Jacke bald zum liebsten Kleidungsstück der Summer-of-Love-Generation werden sollte. Die Truckerjacke oder auch der kanadische Smoking, wie die Jacke, vor allem in Nordamerika scherzhaft genannt wird, trat seinen Siegeszug von den Vereinigten Staaten aus in die ganze Welt an. Seither ist dieses Kleidungsstück nicht nur ein wichtiges Stück amerikanischer Pop-Geschichte, sondern hat ihren festen Platz in jedem Textilmuseum der Welt. Selbst Staatsoberhäupter sind bekennende Fans der Jacke, so ließ sich der ehemalige US-Präsident Ronald Reagan bei Privataufnahmen vorzugsweise in seiner geliebten Levi’s-Jacke ablichten.
Eine Welt voller Möglichkeiten
Diese vielen Möglichkeiten verkörpert die Jeansjacke durch ihre schier unendliche Anpassungsfähigkeit auf der einen Seite. Für dieses Lebensgefühl steht sie aber auch von jeher auf der anderen Seite. Eine Jeansjacke – obwohl längst salonfähig – hat immer auch einen leicht wilden, geradezu verwegenen Touch. Wir sehen unterbewusst den Cowboy, den Minenarbeiter oder den Hafenjungen, der die Jacke ganz ursprünglich getragen hat. Wir denken an Biker, Rocker, Mods und Hipster und sehen sie alle in der Jeansjacke. Diese Jacke kann wirklich alles sein, nur eines ist sie nie: langweilig. Wenn Sie also ein braves Kleid, ein altbackenes Kostüm oder eine spießige Anzugshose im Handumdrehen aufpeppen möchten, dann greifen Sie zur Jeansjacke und fühlen den Fahrtwind der Harley-Davidson.
Die verschiedenen Arten von Jeansjacken
Wie jeder Dauerbrenner, gibt es natürlich auch von der Jeansjacke mittlerweile viele unterschiedliche Derivate. Alleine bei den Waschungen gibt es eine Fülle an Auswahlmöglichkeiten, eben genau wie beim Hosen-Pendant. Außerdem kann man sich die Stoffdicke aussuchen. Ganz klassisch besteht die Jacke zu 100 Prozent aus Denim. Bequemer und noch anpassungsfähiger wird das Kleidungsstück aber, wenn man Elasthan beifügt. Je höher der Elasthan-Anteil, umso stretchiger die Jacke. Die berühmten zwei Brusttaschen sieht man zwar immer noch am häufigsten, ganz ohne Taschen kann die Jacke aber auch bestechen und erinnert dann eher an einen Blouson. Zu guter Letzt gibt es natürlich auch die dick gefütterten Jeansjacken, damit man als Fan auch ganzjährig seine Lieblingsjacke tragen kann.
Jeansjacke kombinieren: Die verschiedenen Möglichkeiten im Überblick
Wie bereits angesprochen, verleiht die Jeansjacke jedem Outfit einen kleinen rockigen Anstrich. Das ist von den allermeisten Trägern auch genauso gewollt. Wem das aber zu wenig schick ist, für den kommen hier die Tipps, mit denen man die Jacke ganz schnell “upgraden” kann, um auch auf feinem Parkett eine gute Figur zu machen. Wer zur Jeansjacke eine edle Perlenkette, eine feine Seidenbluse und stilvolle Pumps trägt, wird in diesem Outfit zwischenzeitlich wahrscheinlich sogar Zugang zum Wiener Opernball erhalten. Nun ist das für die Wenigsten das Ziel, deswegen reicht es auch, vereinzelte elegante Highlights zu setzen. Solange die Accessoires luxuriös sind (wenn sie so aussehen, reicht das auch), dann ergänzt die Jeansjacke sie auf perfekte Art und Weise.
Wer über 50 ist, knotet sich den Kaschmirpulli um den Hals und lässt ihn lässig über den Rücken hängen (auf der Jeansjacke), wer unter 30 ist, trägt ein durchsichtiges Spitzentop unter der Jacke und hofft darauf, dass im entscheidenden Moment die entscheidenden Aspekte verdeckt sind. Unabhängig vom Alter, kann man immer einen große Schal zur Jacke kombinieren. Soll das Outfit eleganter wirken, greift man zu Kaschmir oder Seide, soll das Outfit lässiger sein, nimmt man sich das gute alte selbstgebatikte Tuch (oder das selbstgekaufte). Grundsätzlich muss man keine großen Anstrengungen vollbringen, um eine Jeansjacke lässiger aussehen zu lassen, wer aber trotzdem gerne Inspiration hätte, für den sind die folgenden Tipps Gold wert.
Sommerliche Outfits
Herrlich sommerlich ist die Kombination aus robuster Jeansjacke zum leichten Trägerkleid und Flip-Flops. Einen absoluten Hingucker-Kontrast erreichen Sie, wenn Sie einen ausgestellten Rock, ein Petticoat-Kleid im Stil der 50er Jahre oder einfach einen Rock in A-Linie zur schmal geschnittenen Jeansjacke tragen. Für den optimalen Effekt die Jeansjacke am besten zuknöpfen, das verstärkt die wunderschöne Silhouette. Absolut trendy ist der All-over-Jeans-Look, heißt, Sie tragen Ihre Jeansjacke zu Ihrer Jeanshose. Das mag im ersten Moment ungewohnt wirken, sich vielleicht sogar falsch anfühlen, die Mode-Blogger dieser Welt sind sich aber einig: Das ist Trend!
Zu Chinos, Leggins, Lederhosen, Culottes und Capris; zu Miniröcken, Maxikleidern, Bodys, Blusen, Tuniken – es gibt kein Kleidungsstück, das sich nicht mit der Jeansjacke kombinieren ließe. Wer bislang also gezögert hat, dem sei gesagt: Einfach ausprobieren – selbst bei Modemuffeln oder Style-Anfängern rettet die Jeansjacke jedes noch so experimentelle Outfit.